Raus, Kinder! 3 Familienausflüge in Hamburg
Bekanntlich gibt es kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung. Eine Weisheit, die vor allem Hamburger Eltern nur zu gut kennen. Also: Matschhose an – und raus mit den Lütten! Wir haben euch drei unkomplizierte Familienausflüge in und um Hamburg rausgesucht, die sowohl corona- als auch schietwetterkompatibel sind.
Texte: Alexandra Frank, Vivian Alterauge / Fotos: Uta Gleiser
Niendorfer Gehege
Waldgebiet mit Wildgehege, Ponyhof und Spielplätzen
Von wegen scheu wie ein Reh! Das Damwild im Wildgehege kommt sofort angestürmt, um mit großen Augen nach Futter zu betteln und lässt sich nicht mal von bellenden Hunden aus der Ruhe bringen. Die Tiere sind Gesellschaft durchaus gewöhnt. Auf dem 15 Kilometer langen Wegenetz, das sich durch das 150 Hektar große Waldgebiet zieht, tummeln sich Jogger:innen, Radler:innen, Hundehalter:innen und Spaziergänger:innen. Kinder hingegen klettern am liebsten über den Astparcours, der das Wildgehege säumt, stürmen den Hochsitz oder bauen hölzerne Tipi-Hütten zwischen den Bäumen. Weiterer magischer Anziehungspunkt für Kinder ist der Ponyhof weiter nordwestlich, wo sich Familien ein Pferdchen ausleihen und rund um die Koppel führen können, Verpflegung gibt es gleich nebenan im gutbürgerlichen Waldcafé Corell.
Und auch wenn das Niendorfer Gehege für Hamburger:innen wahrscheinlich kein Geheimtipp mehr ist, gibt es doch immer wieder neue Ecken zu entdecken. Im Moment etwa blühen auf der Streuobstwiese am nordwestlichen Rand des Geheges (Röthmoorweg) die Apfelbläume um die Wette. Auf dem Weg dorthin oder zu einem der Waldspielplätze sollte man die Augen aufhalten. Denn zwischen den bis zu 200 Jahre alten Buchen, Fichten und Eichen stromern auch freilebende Tiere wie Hasen, Füchse, Hirsche und ja, auch Rehe. Aber die sind tatsächlich scheu.
Niendorfer Gehege, 22453 Hamburg
Mit Auto: Parkplätze an den Straßen Bondenwald oder Niendorfer Gehege
Mit U-Bahn: U2 bis Haltestelle Hagendeel oder Niendorf Markt
Mit Bus: M5, M23 und 391 bis Haltestelle Voigt-Cordes Damm oder Niendorf Markt; 181 bis Niendorfer Gehege
Arche Warder
Tierpark
Elefanten, Zebras und Robben kann man in fast jedem Zoo besichtigen. Turopolje-Schweine (ausgezeichnete Schwimmer, die gern nach Muscheln und Wasserpflanzen tauchen), Ungarische Zackelschafe (die letzte erhaltene Schafrasse mit Schraubhörnern) oder Poitou-Esel (bis zu 450 Kilo schwer) eher nicht. Denn auch bei Tieren gibt es – jedenfalls für die Menschen – Greatest Hits, während jene auf den hinteren Rängen der Charts übersehen werden.
Die Arche Warder will da nicht mitmachen. Auf dem 40 Hektar großen Areal in der Nähe von Kiel werden alte Haus- und Nutztierrassen gehalten, fast alle von ihnen stark gefährdet und vom Aussterben bedroht, weil etwa andere Kuhrassen mehr Milch geben oder an einer Flugente mehr Brustfleisch ist als an der „Deutschen Pekingente“, von der man bis zu einem Besuch in der Arche nicht einmal wusste, dass sie existiert.
Mehr als 1.200 Tiere lassen sich in der Arche bestaunen, manche von ihnen auch streicheln und füttern. Und falls man sich nicht von den Ponys, Lämmern, Schweinen und Rindern trennen mag, kann man sogar übernachten (es gibt zwei Ferienwohnungen und fünf Holzhütten) – und nachhaltige sowie die Artenvielfalt fördernde Tierpatenschaften übernehmen.
Langwedeler Weg 11, 24646 Warder
T 04329 91340
Abenteuerspielplatz
Schemmannstraße
in Volksdorf
Spielplatz
Umgeben von haushohen Birken und Linden eröffnen sich auf dem größten (und teuersten) Spielplatz Hamburgs an der Schemmannstraße in Volksdorf nahezu paradiesische Welten für die Kleinen und auch Großen. Es gibt nicht nur eine Riesenrutsche, eine Seilbahn, Karussells und Klettergerüste, auch Tischtennis, Fußball und Basketball lässt sich dort spielen. Auf einer großen Ritterburg aus Natur-Kalkstein mit zwei Holzbrücken können kleine Phantast*innen ganze Stunden die tollsten Geschichten nachspielen.
Und wer vom Rumgetobe hungrig wird, kann entweder an einem der Grillplätze mitgebrachte Würstchen grillen oder beim Kiosk nebenan eine Portion Pommes und ein Eis essen. Es kann schnell passieren, dass man dort den ganzen Tag verbringt.
Schemmannstraße (neben Haus Nr.42)
22359 Hamburg
