6 Ausflugsziele für 9 Euro

Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Frei nach diesem Motto haben wir 6 Ausflugsziele in unterschiedlichen Regionen herausgesucht, die ihr bequem per Regionalverkehr erreichen könnt.

 

Wismar und Gollwitz

Ostseeküste Lübecker Bucht

Zwei Stunden entfernt von Hamburg und drei Stunden von Berlin liegt die pittoreske UNESCO-Welterbe-Stadt Wismar. Hansehäuser in schönstem Pastell vermitteln das erhabene Gefühl, durch ein Filmset von Wes Anderson zu flanieren. Gemütlich-elegante Restaurants und Cafés bringen den Gaumen zum Jauchzen. Die imposanten Segelschiffe im Hafen erinnern an die Zeit, in der Wismar ein wichtiger Handelspunkt war. Kein Wunder also, dass in nächster Nähe einst Seeräuber lauerten. Das ehemalige Piraten-Nest Gollwitz auf der Insel Poel ist in 30 Minuten mit dem Bus zu erreichen (Linie 230, ab Bahnhof Wismar). Der Gollwitzer Strand bietet viel Sand, flaches Wasser und sogar einen Abenteuerspielplatz – perfekt für Familien mit Kindern.

Alte Löwenapotheke (Café):
Bademutterstraße 2, 23966 Wismar
T 03841 4709930
alte-loewenapotheke.de

Pfau (Restaurant):
Scheuerstraße 11, 23966 Wismar
T 03841 2462526
restaurant-pfau.com

 

Garten Wiligrad

Mecklenburg-Schwerin

Schwerin ist mit See und Schloss ein weit bekanntes Ausflugsziel im Norden. Wirklich nur einen Katzensprung entfernt liegt das verträumte Kleinod „Schloss Wiligrad“. Erst Ende des 19. Jahrhunderts samt ausgedehntem Park erbaut, diente das Schloss in seiner wilden Geschichte unter anderem als Typhuslazarett, SED-Parteischule und Ausbildungsstätte der Volkspolizei. Das zur Schlossgärtnerei gehörende Café serviert leckeren Kuchen und frisches Steinofenbrot in einem als herrlich verwildert inszenierten Garten. Bei Sonnenschein unter prächtigen Bäumen, bei Regen im Gewächshaus. Wiligrad ist von Schwerin mit der Regionalbahn in weniger als zehn Minuten erreichbar. Von Hamburg fährt man etwas mehr als eine Stunde.

Schlossgärtnerei Wiligrad (Gärtnerei und Café)
Wiligrader Straße 6, 19069 Lübsdorf-Wiligrad
T 03867 612703
schlossgaertnerei-wiligrad.de

 

Heideblüte Totengrund

Lüneburger Heide

Im August und September erstrahlt die Lüneburger Heide in den prächtigsten Rot- und Lilatönen. Geradezu überwältigend ist der Anblick der Heideblüte in einem Talkessel mit dem sonderbaren Namen „Totengrund“. Das 30 Hektar große Areal ist ausschließlich zu Fuß, per Fahrrad oder Kutsche von den umliegenden Dörfern aus erreichbar. Ein geeigneter Startpunkt für die Anreise ist zum Beispiel der Bahnhof Lüneburg. Von dort fährt ein Bus (Linie HS 5) nach Döhle, von wo aus die Wanderung in den „Totengrund“ beginnen kann. Wer die Heide ganz in Ruhe genießen möchte, dem sei eine Übernachtung in Wilsede empfohlen. Das familienbetriebene „Witthöft’s Gästehaus“ bietet nicht nur ein gemütliches Lesezimmer, sondern auch Pferdeboxen – für Gäste, die auf dem Durchritt sind.

Witthöft’s Gästehaus (Hotel und Restaurant):
Wilsede 2, 9646 Bispingen
T 4175 545
witthoeft-wilsede.de

 

Tempel der Kunst

Lüneburger Heide

Im Wald bei Jesteburg haben das expressionistische Bildhauer-Ehepaar Johann Michael Bossard (1874–1950) und Jutta Bossard-Krull (1903–1996) auf einem riesigen Anwesen die „Kunststätte Bossard“ geschaffen. Wohnhaus, Kunsttempel, Atelier, Gärten und Monolithenallee sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Regelmäßige Führungen, Kurse und selbst ein Kinderprogramm erfüllen den außergewöhnlichen Ort mit kreativer Lebendigkeit. Vom Hamburger Hauptbahnhof ist die Kunststätte in weniger als 45 Minuten mit dem Regionalverkehr erreichbar. Perfekt, um für einen Tag in eine vollkommen andere Welt einzutauchen.

Kunststätte Bossard
Bossardweg 95, 21266 Jesteburg
T 04183 5112
bossard.de

 

Von Wedel nach Glückstadt

Elbe

Glückstadt! Vorbei sind alle Sorgen, wenn dieses hübsche Städtchen an der Elbe Ziel des Ausflugs ist. Vor allem, wenn man sich vom Startpunkt Wedel auf dem Elberadweg Richtung Glück begibt. 37 Kilometer geht es mal auf, mal neben dem Deich die Elbe entlang. Es ist unmöglich, sich zu verfahren, was unglaublich entspannt. Selbstbewusste Schafe versperren manchmal den Weg – warum aufstehen, wenn die Radler auch absteigen können? – und es empfiehlt sich, Windstärke und Windrichtung zu checken, bevor man sich auf den Weg macht. Auch empfehlenswert: ein Rad mit solider Gangschaltung. Denn auch wenn der Weg platt wie die sprichwörtliche Flunder ist, Gegenwind kann die gemütliche Sonntagstour in eine sportliche Höchstleistung verwandeln (wissen wir aus eigener Erfahrung). Aber alles halb so wild. Denn wo der Himmel unendlich weit, das Gras grün und die Schafe unbekümmert sind, da kann es immer nur gut sein.

hvv.de
elberadweg.de

 

Café mit See

München

Mit ihrem unverschämt klaren Wasser und unverschämt hübschen Dörfern sind die Seen im Umland von München allesamt so herrlich, es fühlt sich fast wie eine Sünde an, einen einzigen Ort hervorzuheben. Was soll’s. Das „Strandcafé Bucherer“ am Walchensee gibt es schon seit den 1920er-Jahren. Heute wird es von der Urenkelin der Gründerin geführt. Weil die Geschichte des „Bucherer“ so sagenhaft ist, wurde sie, wie kann es anders sein, in dem Dokumentarfilm „Walchensee Forever“ festgehalten. Doch das ist gar nicht das Beste. Das Beste, das sind der hausgemachte Kuchen, die bunten Metalltische, das türkisfarbene Wasser und die hypnotisierende Ruhe. „Bucherer“ Forever! Kochel am See ist ab München in weniger als zwei Stunden mit dem Regionalverkehr erreichbar.

Strandcafé Bucherer (Café)
Seestraße 1, 87432 Kochel a. See
T 08858 920593