Oster-Ausflug – 3 wunderbar einsame Tipps im Hamburger Umland

Bald ist Ostern, und noch immer ist Pandemie. Doch während das große Pläne machen warten muss, schmieden wir eben kleine Pläne – und haben euch drei Lieblingsorte in Hamburgs Umgebung rausgesucht, an denen man wunderbar Abstand halten kann.

Text: Sabrina Waffenschmidt / Fotos: Uta Gleiser

 

Schmölener Düne &

Dömitzer Eisenbahnbrücke

Düne mit Rundweg & Industriedenkmal

Die Elbtaldüne bei Klein Schmölen ist in der letzten Eiszeit entstanden und – zwei Kilometer lang, 600 Meter breit und an manchen Stellen bis zu 30 Meter hoch – die größte Binnenwanderdüne Europas. Vom Parkplatz am Schmö­lener Brack aus kann sie auf einem sechs Kilometer langen Rundweg erwandert werden. Der Weg führt hoch auf die Düne, von der aus man einen fantastischen Ausblick auf die Umgebung hat, durch den angrenzenden Kiefernwald, ins Löcknitztal und bis zum Schmölener Brack, einer kleinen Naturbadestelle. Wersich nicht allein mit Schönheit begnügt, sondern sich für die Entstehung und die Besonderheiten der Landschaft interessiert, kann auch gemeinsam mit einem Ranger wandern.

Direkt um die Ecke auf der gegenüberliegenden Seite der Elbe und etwa eine Viertelstunde mit dem Auto entfernt ragt ein imposantes Stück Zeitgeschichte mitten in die grüne Landschaft: die alte Dömitzer Eisenbahnbrücke. Ursprünglich verband sie die beiden Elbufer, doch wenige Wochen vor Ende des Zweiten Weltkriegs zerstörten alliierte Bomber die 1.050 Meter lange Brücke, die danach nie wieder aufgebaut wurde, weil die deutsche Teilung dazwischenkam. Heute stehen noch eine Bastion und 16 Bögen am linken Elbufer bei Dömitz - sie wirken, als würden sie is zum Ende aller Tage durchhalten wollen. Bei schönem Wetter kann man hier schön durch die Wiesen spazieren und am Fuß der Brücke picknicken.

Schmölener Düne: Parkplatz am Schmölener Brack, Klein Schmölen, 19393 Dömitz

Dömitzer Eisenbahnbrücke: Am Deich, 29484 Langendorf

doemitz.de

 

Hanstedter Wald

Wald

Ein Spaziergang im Wald ist immer eine gute Idee. Was den Wald in und um Hanstedt so besonders macht, ist seine Vielfältigkeit. Wann immer man kommt, entdeckt man eine neue Seite: Hier kann man Schlitten fahren, Hexenkulte bestaunen, Bäume studieren oder Beeren pflücken. Mit ein bisschen Glück findet man neben Blaubeeren auch Walderdbeeren und Himbeeren. Ein guter Ausgangspunkt ist der Parkplatz am Gästehaus Augustenhöh.

Von hier aus geht es wahlweise nach links die Pferdekoppeln entlang zur Rodelbahn und kleinen Freiluft-Waldschule. In der nahe gelegenen Jahresbaumallee wird jedes Jahr ein neuer Baum gepflanzt, dem man dann beim Wachsen zusehen kann (nicht ohne sich beidem Gedanken zu erwischen, wie schnell sie doch groß werden!). Oder man geht den größeren Rundweg an der „Augustenhöh“ vorbei bis hinauf zum Hexentanzplatz, auf dem eine kleine Spitzhütte steht und eine lebensgroße Figur mit Kopftuch, Flatterrock und Hakennase auf einem Reisigbesen durch die Baumkronen tanzt – keine böse Hexe, sondern eine gute Fee, die den Wald beschützen soll.

Startpunkt: Parkplatz Gästehaus Augustenhöh, Manskuhlenberg 25, 21271 Hanstedt

 

Radtour durch die Vier- und Marschlande

Radtour (45 km)

Die Vier- und Marschlande werden gern als Hamburgs Garten bezeichnet, was gut passt, weil hier nicht nur Blumen, sondern auch jede Menge Obst und Gemüse angebaut werden. Startet man am S-Bahnhof Bergedorf, ist man schon nach wenigenRadminuten von Gemüsefeldern und Blumenbeeten umgeben. Über den Weiden­baumsweg fährt man unter der Autobahn hindurch und gelangt über den Schleusendamm zum Curslacker Deich. Hier steht das wunderschöne „Rieck Haus“ – eines der ältesten erhaltenen Bauernhäuser in Norddeutschland, das, wenn nicht gerade Lockdown ist, auch zur Besichtigung offen steht.

Anschließend fährt man durch die Dörfer Curslack und Neuengamme und biegt in den Jean-Dolidier-Weg ab, vorbei an der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. Wer (wenn nicht gerade Pandemie ist) noch Lust auf einen Abstecher hat, fährt zum Hof Eggers und von dort in Richtung Zollenspieker Fährhaus. Hier kann man mit der Fähre die Elbe nach Hoopte überqueren oder fährt über den Kirchwerder Mühlendamm und den Kirch­werder Marschbahndamm durch dasNaturschutzgebiet Kirchwerder Wiesen nach Fünfhausen und dann über den Durchdeich und den Ochsenwerder Norderdeich nach Ochsenwerder, vorbei am Wasserpark DoveElbe.

Bei Allermöhe überquert man schließlich die Dove-Elbe und landet sofort mitten im Stadt- und Verkehrstrubel. Über den Mittleren Landweg ist man in wenigen Minuten am gleichnamigen S-Bahnhof – und fährt entspannt mit der Bahn nach Hause.


Startpunkt: S-Bahnhof Bergedorf, 21031 Hamburg