Tiny-Soul: Köstliche Wanderpause im bayerischen Voralpenland
Im Tiny-Soul in Kochl am See im Voralpenland haust nicht nur eine kleine Seele, sondern eher zwei große: Simone Kreisbeck und Richard Baar haben die 500 Jahre alte Dorfschmiede mit viel Herzblut aufgebrezelt. Entstanden ist eine Oase für Genießer:innen mit Lust auf richtig gutes Essen ohne Fleisch. Im Interview erzählt Simone Kreisbeck, wie alles begann und wo die Bergluft am besten ist.
Interview: Sara Hopp / Fotos: Eva Bareuther, Bela Raba
Liebe Simone, wir sind ganz begeistert von eurer kleinen Oase. Wie kam es zum Tiny Soul?
Simone Kreisbeck: Angefangen hat alles mit einem Tipp einer Freundin, die das Häuschen am See in Kochl entdeckt hatte. Das hat mich sofort gereizt, denn ich bin hier auch aufgewachsen. Gemeinsam mit meinem sehr guten Freund Richard, der Gastronom ist und kurz vor Corona seine beiden Bars in München abgegeben hatte, ergriffen wir die Chance. Wir zögerten nicht lange und begannen, das alte Haus zu renovieren, um unseren Traum vom eigenen Café am See zu verwirklichen. Rückblickend waren wir ziemlich naiv, denn aus der kleinen Renovierung wurde eine Komplettsanierung und das kleine Streetfood-Café war auf einmal gar nicht mehr so klein. Aber das musste wohl so sein!
Wie ging es dann weiter?
Simone Kreisbeck: Leider kam uns dann Corona dazwischen und machte uns allerhand Striche durch die Rechnung. 2021 konnten wir dann trotzdem eröffnen, wenn auch erst einmal nur mit einem kleinen Kiosk. Im letzten Juni durften wir dann auch innen aufmachen und ich muss sagen: es läuft wirklich großartig! Wir haben vier Tage die Woche geöffnet und für viele unsere Gäst:innen ist unser Café zum zweiten Wohnzimmer geworden. Manche kommen sogar von weit her, um uns zu besuchen. Besonders stolz bin ich auf den bunten Mix der Leute: von Jung bis Alt, das war mein Ziel!
Das klingt toll aber auch nach sehr viel Arbeit. Nebenbei arbeitest du auch noch in deinem ursprünglichen Beruf. Wie kriegst du das alles auf die Reihe?
Simone Kreisbeck: Ja, das ist es auch. Ich arbeite seit 20 Jahren als Fotografin und seit 15 Jahren auch als Stylistin. Ich bin freiberuflich und deshalb auch relativ flexibel, das heißt, ich kann mir meine Jobs mehr oder weniger aussuchen. Ich muss aber häufig beruflich reisen, das macht es etwas schwieriger. Deshalb haben wir auch nur vier Tage geöffnet, sonst hätte ich wirklich gar kein Privatleben mehr. Doch ich möchte nichts davon aufgeben, meine Arbeit als Fotografin und Stylistin ist auch meine finanzielle Absicherung, weil wir vom Café alleine noch nicht leben können.
Hast du denn schon immer vom eigenen Café geträumt?
Simone Kreisbeck: Ja! Es klingt nach Klischee, aber ist so. Vor allem meine beruflichen Reisen, in denen ich oft in schönen Hotels übernachtet habe und Cafés und Restaurants in unterschiedlichen Ländern kennengelernt habe, haben diese fixe Idee über Jahre bestärkt. Das Wichtigste für das Tiny Soul ist für mich, regionale Lebensmittel zu verwenden. Es ist meine absolute Leidenschaft damit eigene vegetarische und vegane Kreationen zu zaubern, die aus den Küchen aus aller Welt inspiriert sind. Es ist noch so ein Klischee, aber ich habe so mein Hobby tatsächlich zum Beruf gemacht.
Was plant ihr für die Zukunft?
Simone Kreisbeck: Neben unserem Café und Deli planen wir nun auch Events mit Musik, Kunst und Lesungen. Das erste Event findet im Mai statt und soll ein Beitrag zum Klimasommer sein. Das passt super zu uns! Wir machen ohnehin alles regional und Bio und achten etwa auch bei unserer Einrichtung auf Nachhaltigkeit.
Wir drücken euch die Daumen für einen tollen Sommer! Hast du zum Schluss noch einen Tipp für ein perfektes Wochenende rund um München?
Simone Kreisbeck: Ihr müsst natürlich auf jeden Fall Kochl am See und das Tiny Soul besuchen. Ansonsten liebe ich den Walchensee und unsere Berge. Am liebsten gehe ich einfach drauf los, mache Pause in einem der Bauerncafés, die im Sommer kleine Tische aufstellen und genieße die frische Bergluft.
Tiny-Soul
Bahnhofstraße 9, 82431 Kochel am See
T 08851 9402292
tiny-soul.de